Soziale Gruppen

Die Sozialen Gruppen („S-Klassen“) sind eine Alternative zum normalen Unterricht in der Schule am Zille-Park. Sie helfen Kindern mit erheblichen emotional-sozialen Problemen und sind ein gemeinsames Projekt der Schule, des Trägervereins tjfbg gGmbH und des Jugendamtes.

Zur Zeit gibt es drei Gruppen mit jeweils sechs Schüler*innen. Jede Gruppe wird betreut durch zwei Pädagog*innen. Ein wichtiges Merkmal dabei ist, neben intensiver Förderung des Einzelnen, eine enge Zusammenarbeit mit Eltern, Erziehungsberechtigten und anderen Akteuren der Jugend- und Familienhilfe.

Die Schüler*innen kommen aus unterschiedlichen Klassen und besuchen ihre Soziale Gruppe täglich von der 3. bis zur 6. Stunde. In den ersten beiden Stunden besuchen sie ihre gewohnte Klasse. Auch an den gemeinsamen Hofpausen nehmen sie weiterhin teil.

Sie haben, aus unterschiedlichen Gründen, Probleme im normalen Unterricht: Konflikte mit anderen Schüler*innen oder mit Pädagog*innen; Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu kontrollieren; Regeln einzuhalten; pünktlich die Schule zu besuchen und konzentriert zu arbeiten. Im Laufe der Zeit kommt dann oft hinzu, dass sie auch dem Schulstoff nicht mehr folgen können.

Hier sind die Gruppen kleiner, der Tag hat einen anderen Rhythmus, schulische Fächer werden oft anders unterrichtet. Schön gestaltete Räume im Nebengebäude der Schule mit Klassenzimmer, Sanitärräumen, Küche, Büro und Zonen zur Entspannung schaffen eine besondere Lernatmosphäre.

Montags gibt es immer ein gemeinsames und gesundes Frühstück, das die Schüler*innen selbst vorbereiten. Häufig besuchen wir Lernorte außerhalb der Schule – ein Museum, einen Betrieb, eine Sternwarte: je nachdem, was gerade zu den Inhalten im Unterricht passt.

Vieles ergänzen wir durch praktische Projekte: Wir bauen Möbel zusammen, reparieren Dinge, zeichnen und malen, arbeiten am PC, machen kleine Experimente oder kochen gemeinsam. Jeder Tag beginnt mit einer kurzen Begrüßungsrunde, am Ende des Tages können die Schüler*innen selbst ihr Verhalten und ihre Leistungen reflektieren und bewerten.

Wir haben auch schon eine tolle Klassenfahrt nach Mallorca zusammen gemacht, das war ein sportliches Highlight und ein großer Spaß für alle.

Nach einer langen Zeit, in der wir wegen Corona zu Hause bleiben mussten, konnten wir im April 2021 wenigstens unser Grafitti-Projekt machen – hier erfahrt ihr mehr darüber. Im September 2023 haben wir dann sogar ein noch größeres Objekt mit Graffiti gestaltet – diesmal zum Thema Tiere im Dschungel.

Für alle gelten die gleichen Regeln, wir führen oft das gemeinsame Unterrichtsgespräch, aber wir versuchen, jeden Einzelnen individuell zu fördern. Nicht alle müssen daher immer die gleichen Aufgaben erledigen. Dies hängt u.a. von der Klassenstufe und den Kompetenzen der Schüler*innen ab. Es gibt schriftliche und mündliche Aufgaben, Tests und Hausaufgaben, die ganz normal bewertet werden.

Kurzum: Wir helfen dabei, die Schüler*innen in ihrer Entwicklung zu stärken und sie wieder in den Schulalltag sozial zu integrieren. Ein wesentliches Ziel dabei ist die Rückkehr in die Stammklasse. Dies kann, je nach Lage, relativ schnell gehen oder auch länger dauern. Die Schüler*innen der Sozialen Gruppen haben die gleichen Chancen, einen Schulabschluss zu erlangen.

Wir sprechen frühzeitig über mögliche Perspektiven nach der Schulzeit, vor allem über eine berufliche Orientierung.